Niebüll (ak) – Katinka Widmayer, aus dem „Kulturbüro“, hat schon einige Male im Haizmann-Museum ausgeholfen. Eigentlich sollten nur einige Kartons verstaut werden, aber dann stolperte sie fast wortwörtlich über einen Haufen von alten Werkzeugen. „Wir waren fasziniert von dem Fund, denn das mussten die Werkzeuge sein, mit denen Haizmann vor Jahren seine Kunstwerke angefertigt hatte.
Fundort Keller
Frau Dr. Karin Tuxhorn, die Vorsitzende des Vereins der Freunde des Richard-Haizmann-Museums, bestätigte mir, dass die im Keller gelagerten Gegenstände noch nie vollständig erfasst und dokumentiert wurden. Und so kam uns eine großartige Idee: Warum nicht einmal alle Teile unter die Lupe nehmen und katalogisieren?
Projekt geboren
Mit der Genehmigung von Herrn Dr. Haupenthal konnte es schon bald losgehen. Ein Projekt für die Schülerin, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, war geboren. „Es ist spannend, in die Geschichte einzutauchen und zu überlegen, wie Haizmann wohl an seinem Arbeitsplatz saß und unter seinen Händen Kunstwerke entstanden. Da waren Holzschnittwerkzeuge, Modellierwerkzeuge, alte Zeichenkohlen in Originalverpackungen, Mosaiksteine und vieles mehr. Ob Haizmann wirklich rauchend im Zimmer saß und hoffte, dass die Mäuse aus seiner Wohnung verschwinden, kann man anhand eines Zigarettenstummels und einer Mausefalle unter seinen Sachen natürlich nicht genau sagen, aber zumindest Zeitung hat er wohl gelesen.
Historisches
Unter all den Werkzeugen in der großen Schublade, habe ich eine Zeitung von 1961 herausgekramt. Wirklich faszinierend, wie viel sich seit dem Druckjahr geändert hat. Allein an der Werbung kann man erkennen, wie sich die Gesellschaft weiterentwickelt hat „erzählt Katinka. Kennt der ein oder ältere Niebüller vielleicht die Drogerie Schüller (Hauptstraße 29), in der ein Fläschchen Benzin erstanden wurde? Viele Exponate wurden für die Vitrinen zusammengestellt.
Start der Ausstellung
Die Ausstellung in der Stadtbücherei ist absolut sehenswert und ist am 19. August gestartet. Der Sensationsfund, ein Druckstock für Holzschnitt, wurde unter einer Holzkiste entdeckt. Das Alter wird auf 70 Jahre geschätzt. Er ist Teil der Ausstellung und wird bestimmt mit auf die Reise durch Museen in Deutschland gehen.
Weitere Informationen: Telefon 04661 1010, online: www.haizmann-museum.de