Schleswig-Holstein/Kreis Steinburg (bg/anz) – Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack zog nach dem zweiten bundesweiten Warntag für Schleswig-Holstein ein erstes grundsätzlich positives Fazit und rief die Menschen dazu auf, ihre Erfahrungen in die Umfrage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einzubringen, was online über die Homepage des BBK möglich ist.
In Itzehoe selbst war am Warntag wenig zu hören. "Die Stadt verfügt nicht über fest installierte, sondern nur mobile Sirenen", erklärte Britta Glatki, Pressesprecherin des Kreises Steinburg. "Bei Bedarf werden sie an Feuerwehrfahrzeuge angebracht. So kann mittels Warnton und Durchsagen die Bevölkerung gewarnt werden." Eine mobile Sirene war im Einsatz und hat wie geplant funktioniert. Die Stadt plant, wieder 13 feste Sirenen im Stadtgebiet anzubringen. Ausschreibungen dazu laufen gerade.
„Mein erster Eindruck ist, dass wir in Schleswig-Holstein zufrieden sein können. Unsere Warn-Apps haben dieses Mal funktioniert, Cell-Broadcasting hat um 11 Uhr auch ausgelöst. Die Menschen haben sich intensiv mit den Themen Warnung und Vorsorge auseinandergesetzt. Dieses Mal gab es auf den ersten Blick wenige Überraschungen. Wir wissen aber, dass es auch noch viel zu tun gibt“, sagte die Ministerin. Sütterlin-Waack dankte den Menschen in Schleswig-Holstein fürs Mitmachen.
Weitere Informationen zum Cell Broadcasting und eine Liste der Handys, mit denen es funktioniert oder auch nicht, findet man unter auf der Homepage des BBK.
Sie rief erneut dazu auf, sich auch an der Umfrage zu beteiligen. „Ich sehe insbesondere in den sozialen Medien ganz viele Rückmeldungen. Das Thema bewegt die Menschen enorm. Besonders gespannt bin ich natürlich, was die Auswertung im Bereich des Cell-Broadcasting ergeben wird. Aber auch alle weiteren Rückmeldungen sind wichtig, damit wir unser Warnsystem weiter verbessern können“, so die Ministerin.
Bei den Sirenen sei im Vorfeld bekannt gewesen, dass diese noch nicht zentral über das Modulare Warnsystem angesteuert werden können. Die Rettungsleitstellen des Landes hätten, sofern technisch möglich, um 11 Uhr wie angekündigt die Sirenen mit dem einminütigen Warnton heulen und um 11:45 Uhr den Entwarnungston folgen lassen. Dies habe in fünf Kreisen mit teils leichter Verzögerung funktioniert.
In einem Kreis habe es leider technische Probleme gegeben. „Das zeigt nur einmal mehr, wie wichtig solche Testläufe immer wieder sind. Nur wenn man Systeme testet, kann man auch Schwachstellen erkennen. Bis wir in Schleswig-Holstein ein flächendeckendes, zentral anzusteuerndes Sirenennetz haben, wird es noch dauern. Da liegt noch viel Arbeit vor uns“, betonte die Ministerin.
Sütterlin-Waack dankte den Kreisen und Kreisfreien Städte für die gute Vorbereitung ihrer Bürger auf den Warntag. „Von Pressekonferenzen über extra für den Anlass erstellte Internetseiten bis hin zu Social-Media-Posts ist vor Ort ganz viel unternommen worden, damit die Menschen wussten, was auf sie zukommt – beispielsweise ob die Sirenen heulen sollen oder nicht. Das hat für weitgehende Klarheit gesorgt, dafür ganz herzlichen Dank.“
Nun gelte es nicht nur für die Behörden, aus den Erfahrungen des Warntages die richtigen Lehren und Schlüsse zu ziehen. „Warnsysteme und Vorsorge gehen Hand in Hand. Und die Vorsorge betrifft nicht nur die Vorbereitungen der Behörden und Hilfsorganisationen auf das Eintreten von Ereignissen, sondern auch jeden einzelnen Haushalt. Diese Vorsorge – wie das Bevorraten von Wasser und haltbaren Lebensmitteln – brauchen wir alle jeden Tag. Der Warntag ist dazu da, uns daran zu erinnern“, sagte die Innenministerin.