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Städtebaulicher Vertrag wurde in Tönning unterschrieben

Krankenhausgelände: Bahn frei für die Baumaschinen

Stephan W. Unger, Geschäftsführer Klinikum Nordfriesland, Bürgermeisterin Dorothe Klömmer und Projektentwickler Friedhelm B. Kretschmann bei der Unterzeichnung. Foto: Küther

Das Modell von Friedhelm B. Kretschmann zeigt das Quartier mit Blick aus Richtung Norden. Rechts verläuft die Selckstraße. Foto: Küther

Tönning (kue) – Jetzt ist es amtlich: Im kleinen Rahmen wurde der städtebauliche Vertrag im Tönninger Rathaus unterzeichnet. Die letzte Hürde ist also genommen, um das seit Jahren brach liegende Krankenhausgelände in Tönning bebauen zu können. Bürgermeisterin Dorothe Klömmer, Projektleiter Friedhelm B. Kretschmann und der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, Stephan W. Unger, unterzeichneten den Vertrag. Ab sofort können die Bauanträge eingereicht und Ausschreibungen auf den Weg gebracht werden. Sollte alles weiterhin glatt laufen, könnten schon im Sommer 2022 die Bagger auf dem 17.700 qm großen Areal anrollen.  

Vor der Unterzeichnung ließ Bürgermeisterin Dorothe Klömmer die vergangenen Jahre seit der Schließung des Tönninger Krankenhauses 2016 Revue passieren. Sie erinnerte daran, wie sehr die Eiderstedter Bürger gemeinsam mit der Stadt für den Erhalt „ihres“ Krankenhauses gekämpft hatten. Letztlich verblieb nur die Zusage, das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am alten Standort zu erhalten. Explizit dankte Dorothe Klömmer an dieser Stelle dem Kreistag, dem damaligen Landrat Dieter Harrsen und der Geschäftsführung des Klinikums für das Einhalten ihrer Versprechen.

Doch bauliche Mängel am OP-Trakt machten eine Sanierung unmöglich. Der Abriss wurde beschlossen und der Neubau eines MVZ auf dem Areal ins Auge gefasst. Die Investorenauswahl für eine Teilfläche von ca. 13.000 qm fand unter enger Einbeziehung der Stadt Tönning statt.

Im Mai 2018 dann die ersten Gespräche und Vorstellungen erster konzeptioneller Überlegungen. Friedhelm B. Kretschmann, der jetzige Projektleiter, überzeugte mit seinem Konzept, welches die Errichtung eines Seniorenwohnheims und Wohnungen mit einem optionalen Pflegedienst beinhaltete. Es erfolgte eine konkretisierende Abstimmung zwischen dem Klinikum Husum, Friedhelm Kretschmann und der Stadt Tönning auch hinsichtlich der geplanten Nutzungen auf dem Gelände.
Es hieß Fragen der Bauleitplanung zu klären und vertragliche Grundlagen zu schaffen. Für das Klinikum handelt es sich um ein Teilprojekt im Rahmen weiterer Projekte. Es gab einen nicht unerheblichen Abstimmungsbedarf und Fragen der Finanzierung zu klären. Diese Prozesse nahmen einige Zeit in Anspruch.

2019 erfolgten erste Abstimmungen im Hinblick auf eine notwendige Bauleitplanung. Die Fragen waren: ein oder zwei Pläne, ein vorhabenbezogener Bebauungsplan mit Durchführungsvertrag oder ein städtebaulicher Vertrag. Parallel dazu waren Fragen der ärztlichen Versorgung, wie Notfallversorgung und die hausärztliche Versorgung auf Eiderstedt zu klären.

Die Etablierung weiterer Arztsitze im MVZ führte zu intensiven Gesprächen mit der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung. Ein zusätzlicher Platz für einen Internisten im MVZ wurde abgelehnt.
Anfang 2020 erfolgte der nächste Schritt. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 33 wurde gefasst und damit das Bauleitverfahren eingeläutet.

Im städtebaulichen Vertrag zum Bebauungsplan Nr. 33 wurden zur Förderung und Sicherung der Bauleitplanung u. a. auch die Ziele Erschließung und Naturschutz festgelegt. Auch konkrete Gestaltungsfragen, wie die Ausgestaltung der Fassaden, sind geklärt worden. Die gewünschte fußläufige Verbindung ist nach wie vor für alle von großer Bedeutung, und die Stadt Tönning ist weiterhin bestrebt, diese zu realisieren.

Am Ende haben alle zusammen gefunden

„Am Ende haben alle zueinander gefunden und sich verständigt. Die Ziele konnten gemeinsam vereinbart und damit die Grundlage für die eigentliche Entwicklung der Fläche geschaffen werden. Dies wollen wir heute mit der symbolischen Unterschrift noch mal besiegeln und damit deutlich machen, dass es weitergeht. Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Dorothe Klömmer.
Projektleiter und Investor Friedhelm Kretschmann dankte der Stadt Tönning für die Möglichkeit, so ein spannendes Objekt entwickeln zu dürfen. „Wir können jetzt loslegen“, freute er sich.
Ein Seniorenzentrum mit bis zu 100 Betten, Wohnungen mit außerklinischer Intensivversorgung und Wohnungen, die optional auch für ambulante Serviceleistungen geeignet sind, sollen auf dem Gelände ihren Platz finden.

Das Klinikum Nordfriesland wird das neue medizinische Versorgungszentrum errichten. Die Arztpraxen und die weiteren Angebote bleiben bestehen. Um einen fließenden Übergang zu gewährleisten, bleibt das alte MVZ so lange bestehen, bis das neue MVZ fertiggestellt ist.
Die „Stella-Vitalis-Seniorenzentren GmbH“ unter der Geschäftsführung von Maximilian Mank wird das hier entstehende „Casa Mia“-Seniorenzentrum sowie die Wohnungen mit der Intensivpflege bauen lassen und nach der Fertigstellung betreiben.

„Das ist toll. Wie auch immer der Weg war, entscheidend ist das Ergebnis. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, so Thorsten Schulze, Geschäftsführer der Nord-Ostsee-Bauprojekte GmbH & Co. KG. Er wird mit der Firma MC Bau Arlewatt unter der Leitung des Inhabers Markus Christiansen über 40 weitere Service-Wohnungen auf diesem Grund im Herzen Tönnings bauen.