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Neuaufstellung mit sportlichen Herausforderungen

Im Interview mit Julia Löhr - Erste Vorsitzende des TSV Ladelund

Foto: Dix

Ladelund (wd) – Julia Löhr ist Jahrgang 1985, wohnt mit íhrer Familie seit August des letzten Jahres in Ladelund und wurde erst kürzlich zur 1. Vorsitzenden des TSV Ladelund gewählt. Die Mutter von drei Kindern ist Pädagogin (Qualifizierte Kindertagespflegeperson, Fachkraft für Kleinkindpädagogik) und absolviert zurzeit ein Fernstudium zur psychologischen Beraterin. In diversen Weiterbildungen qualifizierte sie sich als Kursleiterin für Babymassage, Entspannungstrainerin für Kinder, Resilienztrainerin für Kinder und Babyschwimmtrainierin. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Im neuen Vorstand des TSV wird sie unter anderem unterstützt von Lars Feddersen (2. Vorsitzender), Sarah Remus-Johannsen (Kassenwartin), Birte Christophersen (Schriftführerin) und Simon Dombrowski (Hauptsportwart).

Frau Löhr, Sie wohnen noch nicht lange in Ladelund und haben sich bereits zur Vorsitzenden des größten Vereins wählen lassen. Was war für diesen Schritt ausschlaggebend, welche Motivation steckt dahinter?

Eigentlich hatte ich mich beim TSV als Übungsleiterin beworben. Schnell wurde mir mitgeteilt, dass auch der Vorstand neu zu besetzen ist. Zur Auswahl standen Kasse und 1. Vorsitz. Nach langen Gesprächen mit Jörg Helmer und natürlich auch mit meinem Mann, war für mich die Entscheidung gefallen, den Vorsitz anzunehmen. Ich habe in meiner alten Heimat schon aktiv in Vereinen, in Schule und Kindergarten geholfen. Obwohl es viel Arbeit war, habe ich bemerkt, dass ich komplett ohne Amt auch nicht gut leben kann. Meine Kinder wachsen in den Sportverein hinein. Mein Ältester ist schon aktiv beim Fußball dabei.

Beruflich gesehen ist mein Steckenpferd Prävention. Familien und Kindern aus Krisen herauszuhelfen beziehungsweise dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst in etwas hineinrutschen, sehe ich als meine Aufgabe. Sport und Sozialkontakte gehören zu einer gesunden Entwicklung einfach dazu. Deshalb habe ich beschlossen, den Sportverein aktiv zu unterstützen.

Waren Sie in Ihrem bisherigen Leben aktiv in einem Verein, oder gar in der Vorstandsarbeit?

Ja. Ich war vier Jahre als Elternsprecherin in der Grundschule tätig. Als der Förderverein der Grundschule vor der Auflösung stand, habe ich auch dort den 1. Vorsitz übernommen. Des Weiteren war ich auch 1. Vorsitzende des Kreiselternausschusses Mayen-Koblenz. Außerdem habe ich dabei unterstützt, den Landesverband Kindertagespflege Rheinland-Pfalz zu gründen. Mein großer Sohn spielt aktiv Fußball, seit er laufen kann. Hier haben wir ihn immer unterstützt und haben dem Verein stets zur Seite gestanden. In unserer alten Heimat war mein Mann auch sein Fußballtrainer. Auch habe ich in meiner alten Heimat das Eltern-Kind-Turnen geleitet.

In welchen Sportarten sind Sie persönlich zu Hause?

Ich bin auf dem Fußballplatz groß geworden. Mein Vater war dort im Vorsitz tätig und ich war immer dabei. Eine kurze Zeit in der Kindheit habe ich auch selbst eine Mädchenmannschaft betreut. Auch wenn ich nie aktiv selbst gespielt habe, interessiere ich mich sehr für Fußball, und aufgrund meiner drei Jungs wird der Ball mich wohl auch noch eine ganze Zeit lang begleiten. Hier in Ladelund bin ich Übungsleiterin für das Turnen der 6- bis 10-Jährigen und werde nach den Sommerferien auch eine Eltern-Kind-Turngruppe übernehmen. Der Kindersport liegt mir sehr am Herzen. Privat suche ich regelmäßig ein Fitnessstudio auf und halte mich dort fit.

Welches sind Ihre Schwerpunkte im TSV, welche kurzfristig, welche mittel- und langfristig?

Öffentlichkeitsarbeit ist ein ganz großer und wichtiger Schwerpunkt. Wir haben bereits eine facebook-Seite ins Leben gerufen, und ich sitze zurzeit an der Überarbeitung der Homepage. Der Schaukasten am Bürgerbus wird wieder regelmäßig mit Leben gefüllt. In den letzten Jahren sind viele junge Leute weggegangen oder eben keine mehr hinzugekommen. Das müssen wir ändern. Wir müssen mit den jungen Leuten ins Gespräch kommen. Wir müssen herausfinden, was sie noch brauchen, damit sie sich langfristig an den TSV binden. Die Jüngeren sind die Zukunft des Vereins. Wir müssen alles tun, damit sie sich beim TSV wohl fühlen. Wir werden die Konzepte vom Kinderturnen und vom Eltern-Kind-Turnen überarbeiten. Wir werden schauen, dass wir möglicherweise noch Angebote hinzubekommen. Sportarten, die in den letzten Jahren „ausgestorben“ sind, wie z.B. Faustball oder Tischtennis möchten wir wieder bekannter machen und versuchen junge Leute dafür zu begeistern. Allerdings dürfen wir auch die Eltern nicht vergessen. Hier gibt es wenig Sportangebote. Wir müssen schauen, was wir da zu bieten haben. Denn wenn die Eltern glücklich und zufrieden sind, geben sie dieses auch an ihre Kinder weiter.

Wie stehen die Chancen, dass der TSV das wegen Corona ausgefallene 100-jährige Jubiläum doch noch begeht?

Das kann ich im Moment wirklich noch nicht beantworten. Wir müssen als Vorstand jetzt erst mal neu zusammenwachsen und schauen, was es alles zu erledigen gibt. Vielleicht wird es im Herbst oder nächstes Jahr im Frühjahr noch eine Aktion geben, aber dazu kann ich jetzt noch nichts Abschließendes sagen. Wir haben das auf jeden Fall im Hinterkopf, und wenn sich eine Möglichkeit ergibt, dann setzen wir das natürlich auch um. Es wird auf jeden Fall noch ein Heft über „100 Jahre TSV“ geben.

Welches sind Ihre Hobbys, wenn Sie nicht gerade für den TSV engagiert sind?

Ich fotografiere sehr viel und sehr gerne. Mit meiner Familie bin ich sehr gerne in der Natur unterwegs sowohl am Meer als auch im Wald. Außerdem häkle ich sehr gerne. Und dann versuche ich, mich noch 2-3x in der Woche im Fitnessstudio fit zu halten.