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Ein neues Wahrzeichen entsteht

Mehrstöckiger Pfahlbau mit spektakulärer Architektur in St. Peter-Ording

Familientreff mit markantem Alleinstellungsmerksmal. Foto: Küther

St. Peter-Ording (kue) – „Weltweit einzigartig mit seinem Blick auf die Salzwiesen und den Nationalpark Wattenmeer“, so schwärmte jemand auf dem Richtfest für einen knapp 21 Meter hohen Pfahlbau. Der spektakuläre Neubau hinterm Deich wird nach seiner Fertigstellung wohl das Zeug dazu haben, zu einem zusätzlichen Tourismusmagnet in St. Peter-Ording zu werden.

Der Pfahlbau, Kostenpunkt etwa 9,5 Millionen Euro, entsteht im Auftrag der Tourismuszentrale St. Peter-Ording. Die „Serviceeinrichtung für Gäste in St. Peter-Ording – Familientreffpunkt an der Promenade II“, so heißt der Treff derzeit noch, liegt direkt am Deich auf Höhe der DRK Nordsee Reha-Klinik „Goldene Schlüssel“. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundes und des Landes unterstützt. Dazu hatte Ministerpräsident Daniel Günther im Juni 2021 einen Förderbescheid in Höhe von 7,6 Millionen Euro übergeben. Der Pfahlbau setzt nach Fertigstellung den Endpunkt der neuen Naturerlebnis-Promenade, die sich bereits am Deich entlang erstreckt und immer wieder Bezug auf den Nationalpark Wattenmeer nimmt. Naturnahe Rastplätze, Liegewiesen und Aussichtsplattformen, ein Biotop und fünf verschiedene Themen-Spielplätze (BIG FIVE genannt mit ihrem Bezug zu Seeadler, Kegelrobbe, Seehund, Schweins-wal und Stör) laden zum Verweilen ein. Zudem steht auf der Naturerlebnis-Promenade ein Fitness-Parcours mit 18 Outdoor-Geräten für Erwachsene bereit.

Mit dem Familientreff entsteht erstmals ein mehrstöckiger Pfahlbau mit spektakulärer Architektur hinter der Deichlinie. Wie die Wahrzeichen St. Peter-Ordings am Strand wird er auf hohen Stelzen ruhen, seine erste Plattform befindet sich auf der Höhe der Deichkrone mit direktem Zugang zum dortigen Fußweg. Doch er unterscheidet sich deutlich von seinen Kollegen im Sand: durch seine Architektur mit den kubenförmigen Elementen, durch seine Höhe von knapp 13 Metern und durch seine vielen Glaselemente. Die außen liegende und nach unten führende Rutschenanlage wird das Gebäude schließlich noch um etwa 8 Meter überragen. Vier barrierefreie Stockwerke mit Aufzug wird der moderne Pfahlbau nach seiner Fertigstellung haben. Geplant ist das Haus für alle Generationen. Auf einer Grundfläche von ca. 3600 qm sind Spielgeräte und Spielflächen mit Skateanlage im Erdgeschoß und Außenbereich geplant, auf der zweiten und dritten Ebene wird das Kinderspielhaus eine neue Heimat finden, dass sein bisheriges Domizil im Ortsteil Dorf dann verlässt. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung im Frühjahr 2023 werden hier die beliebten Veranstaltungsprogramme für die jüngsten Familienmitglieder stattfinden. Darüber hinaus entsteht ein digitales Labor und auch ein gastronomisches Angebot wird im Pfahlbau seinen Platz finden. Und auf allen Ebenen können Besucher die Aussicht auf Salzwiesen, Strand und Nordsee genießen. Am weitesten, auch über Eiderstedt, wird der Blick von der Aussichtsplattform in der vierten Etage reichen. Am treffendsten formulierte es Zimmermann Robert Hempel u. a. in seinem Richtspruch: „Mit Spiel und Spaß und Speis und Trank schaut man vom Sonnendeck bis fast nach Helgoland.“

Die Konstruktion des Pfahlbaus besteht zu 80% aus sibirischer Lärche und verschieden dimensionierten Holzbau-elementen. Ein komplexes System verschiedener Aussteifungs-elemente sorgt für die nötige Statik. In Anlehnung an die Pfahlbauten am Strand wurde bewusst auf Grund der Nachhaltigkeit und der Optik der nachwachsende Rohstoff „Holz“ ausgewählt. Deshalb wohl die von Andrea Zickhardt (Holzer Kobler Architekten Berlin) und Andreas Kotlan (Hager Landschaftsarchitektur) in ihren Reden so treffend ausgesuchten Worte „genius loci“: An diesem Ort „den Geist“ zusammenführen, der hier die Nordsee-Landschaft ausmacht.