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Bauausschuss behandelt das Thema "Kleikuhle Husum"

Knappe Mehrheit billigt Mehrkosten

Seit Jahren dreht sich in den politischen Gremien die Debatte um die Neugestaltung der Kleikuhle, während die Kosten steigen und steigen. Fotos: Klein

Abgesehen von einem „aufgehübschten“ Abschluss der Linie Marktplatz – Krämerstraße – Schiffbrücke – Hafenstraße geht es bei der Neugestaltung der Kleikuhle in erster Linie um einen funktionsfähigen Fahrstuhl und eine sichere, barrierfreie Unterquerung der Deichstraße und der Gleise in Richtung Außenhafen. Der jetzige „Funktionsbau“ mit Pumpe und Fahrstuhl ist alles andere als funktionsfähig.

Husum (hk) – Mit knapper Mehrheit sprach sich der Bauausschuss trotz der Kostenexplosion (wir berichteten) für die Weiterverfolgung des Vorhabens „Neugestaltung der Kleikuhle“ aus.
Nach kurzer, kontroverser Debatte votierten sechs Abgeordnete von SPD, Grünen und SSW für, fünf von CDU und WGH gegen die von der Verwaltung beantragte überplanmäßige Auszahlung von einer Million Euro.

Zu Sitzungsbeginn hatte Bürgermeister Uwe Schmitz trotz der spürbaren, berechtigten und nachvollziehbaren Frustration die Notwendigkeit der Maßnahme mit der „sicheren und barrierefreien Unterquerung der Deichstraße“ zum Außenhafen begründet, die mit Blick auf die zu erwartende Verlegung des Bahnübergangs in Höhe Langenharmstraße „noch einmal eine ganz besondere Qualität bekommt.“ Im Übrigen würde damit die städtebaulich positive Entwicklung der Schiffbrücke und Hafenstraße an der Kleikuhle qualitativ abgeschlossen.

„Wir sind nicht mehr willens und bereit, diese höheren Kosten mit Blick auf unseren Haushalt und darauf, was auf uns zukommt, mitzutragen“, beantragte Reimer Tonder (WGH), die Umsetzung der beschlossenen Variante zu stoppen. Da auch das Innenministerium die dauernde Leistungsfähigkeit der Stadt kritisch beurteile, solle das jetzige Fahrstuhlgebäude funktionstüchtig erweitert und die Planung für die freie Fläche der Kleikuhle auf das Notwendigste reduziert werden.
Wenngleich die Sorge um den städtischen Haushalt nachvollziehbar sei, wisse man auch, dass man dort eine Straßenquerung benötige, signalisierte Hans Pahl-Christiansen für die Grünen Zustimmung zur Verwaltungsvorlage. Denn auch ein Provisorium werde Geld kosten und die Kleikuhle weiterhin „als unerledigte Sache“ liegen bleiben.

„Bei der momentanen Situation der Arbeits- und Rohstoffkosten gehen wir davon aus, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist“, votierte Christian Czock (CDU) für einen sofortigen Ausstieg und stattdessen für „eine ganz schlanke Lösung“. Bereits 2013/14 sei ein private-public partnership-Modell diskutiert worden. Und eine barrierefreie Querung der Deichstraße könne mit dem neuen, nördlicheren Bahnübergang realisiert werden.

Es gehe auch um die Erreichbarkeit des Außenhafens, wies Horst Bauer (SPD) darauf hin, dass auf jeden Fall in den Fahrstuhl investiert werden müsse. „Der Balkon ist da nicht ausschlaggebend.“ Dass der Architektenwettbewerb ohne Bodengutachten stattgefunden habe, sei zwar „mistig“, aber die „500.000 Euro Fördermittel sind auch ein Zeichen dafür, dass andern­orts das Projekt als wichtig angesehen wird.“

„Wir müssen mal in die Pötte kommen“, kritisierte Peter Knöfler (SSW) das ständige „Drei Schritte vor, vier Schritte zurück“-Vorgehen der Politik. Der SSW wolle hier keinen weiteren Stillstand und werde der Verwaltungsvorlage zustimmen.

Als Beauftragter für Menschen mit Behinderungen verfolge er das Thema seit seiner Bestellung 2018, wollte Erich Jacobsen daher nur einen Satz sagen: „Der barrierefreie Übergang muss nun bald her!“